Diskussion:Balduin I. (Flandern)
v.FLANDERN, Balduin I. der Gute, der „Eisenarm“ , Graf von FLANDERN seit spätestens 858 n.Chr., spätestens 844 n.Chr. geboren, eher um 820 n.Chr., † ARRAS 879 n.Chr., begraben zu St. BERTIN (SITHDIU) , verh. , 862 n.Chr. mit Judith, Tochter Karls d.Kahlen, Urenkelin Karls d.Gr., nachdem er sie angeblich (freiwillig?) entführt hatte. Er ist identisch Odoscer/Odacre (= Udo/Udacher/Adal...) „v.HARLEBECK“, Verwalter FLANDERNS, Sohn eines Ingelram. Vermutlich ist er nicht nur identisch mit Balduin, sondern auch Bruder oder Onkel des Widricus/Wigeric/Wigerich/Widiacus etc.; Stadtgraf von TRIER, Graf im BIDGAU, 916 n.Chr. Pfalzgraf von LOTHRINGEN. – 919 n.Chr. erw. (damit Vorfahre von Gottfried dem Gefangenen und Hermanns v.EENAME und des Friedrich Abt von GORZE und VANNE). ( vor 824 n.Chr., * um 815/20 n.Chr.?, manche geben 837 n.Chr. an, was wohl zu spät sein dürfte). Die tatsächliche Identität des oft als anderer Person dargestellten Odakar/Ottokar/Audacer etc. mit Balduin ergibt sich aus der Namensidentität und den einander überschneidenden Daten zu dieser in der breit ausgedehnten „genealogischen Forschung“ in nahezu allen Fällen als Sohn und Vater dargestellten Person. Bodewijn/Baudewijn/Baudoin/Balduin etc. = Balde-win. Der Name besteht aus den ahd. Verben „balde“ und „win“ , wobei „bald/baldo/balde“ = mutig, kühn, dreist, (später auch: rasch, schnell etc.), „win/ wini“ „Freund“ bedeutet. Also: Balduin = „Freund der Kühnheit“. Bekannt ist, daß im Bereich der Umtriebe Balduins sowohl die Stammessprachen wie auch das durch die Römer mitgebrachte Latein eine Rolle spielten. Im Lateinischen ist die audacia die Waghalsigkeit, Kühnheit, Keckheit, Verwegenheit, Vermessenheit, der Wagemut, der Mut und derjenige, der audax oder audacius ist, der ist entsprechend zu den Substantiva auch noch furchtlos und tollkühn zu nennen, was dann auch im französischen „audacieux“ seine Entsprechung hat. Dieser Balduin nun folgte in der Herrschaft eindeutig direkt auf den vorherigen Herrscher Ingelram/Engelram, der sein Vater gewesen ist . Die Nähe nun des „audacer“ handelnden Ingelram-Sohnes zu dessen eigentlichem Namen Odaker wird den Ausschlag gegeben haben, den Spitz- oder Nicknamen in die Stammessprachen zurück zu übersetzen, so daß hier ein Balduin entstand. Der tatsächliche Name jedoch verweist auf den Stammeszusammenhang, denn Ingelram=Ingelchramm ist vom Namen her niemand anders als einer, der zu den „Chram“ gehört (Ingel/Ingen für Kinder/Nachkommen/Stammeszugehörige/Anhang). Da Odaker aber mit Odochar (Ottokar) resp. Odochramm=Udochramm identisch ist, findet sich der eigentliche Name Balduins auf diesem Weg über seinen Vater, der den Namen mit seinen Doppeldeutigkeiten nicht grundlos gewählt haben wird (siehe bei Ingelram). – Seine Ehefrau hat er geraubt und gegen den von der Kirche ausgesprochenen Bann geheiratet. Die Ehe wurde später auch vom Kaiser sanktioniert. Kinder: |- Balduin II. (siehe dort). |- Rodulf (Rudolf) Graf v.CAMBRAI (CAMBRAY) † 17.6. 896. n.Chr.
Balduin I.: Vorfahren - zur Diskussion
[Quelltext bearbeiten]Ingelram/Ingram/Engerrand/Enguerrand/Ingchram/Roland/Rowland=Chrotnand, etc., Verwalter FLANDERNS im Auftrag Karls d.Gr.(das ist eher die Verwaltung im Auftrag Karls des Kahlen, auch hier scheinen viele „Genealogen“ etwas zu verwechseln),gilt in manchen Forschungen als Ahnherr der Grafen v.FLANDERN. - Verschiedentlich wird sein Vater -ohne Quellenbeleg- als ein gewisser Lideric/Lyderik d.i. Liutrich etc. Forestier (im Sinn von Vorsteher/Fürst und nicht Waldverwalter!) von FLANDERN bezeichnet. Wird nochmals der Name des Lideric näher betrachtet, so fällt allerdings auf, daß Lideric=Liutrich synonym(1) zu Liuthard steht und ein Liuthard ist ein Sohn des Gerhard I. Graf v.PARIS und der Rotrud, einer Tochter des Karlmann und der Alard/Adalharde. Da unter Liuthards drei bekannten Kindern Ingeltrud ist, die Urmutter der Konradiner, die Udo/Odo Graf v.ORLÉANS heiratet, und da angeblich auch Gerhards Sohn Bego/Beggo verh. Alpais * 794 n.Chr. T.v. Ludwig d.Fr. und Irmgard T.v. Graf Ingram (!)(2) v.HASPENGAU/HESBAYE etc. neben den drei bekannten Kindern Leuthard (!) Graf v.PARIS, Eberhard und Susanna eine Tochter namens Ingeltrude gehabt haben soll, die in I. verheiratet gewesen sein soll mit einem Unruoch - und in II. mit dem Neffen der Hildegard, der Ehefrau Karls d.Gr., namens Udalrich/Ulrich II. v.BREGENZ (KRAICHGAU/ARENGAU/VINZGAU), ist anhand der weitergegebenen Namen ersichtlich, daß es sich bei diesem Roland/Ingelram tatsächlich um einen Neffen Karls d.Gr. im damaligen, weitergefaßten Sinn handelt. Gerhard I. Graf v.PARIS benennt dazu passend eine Tochter Rothild. Da die Kinder seines Sohnes Liuthard/Leuthard die Namen Alart/Adalhard, Gerhard und Ingeltrud tragen, ist die Abstammung Rotruds, der Ehefrau des Gerhard I. Graf v.PARIS, von Karlmann und seiner Frau Alard etc. = Adalharde gesichert(3). Wird nun Rotrud um 745/47 n.Chr. geboren, so kommt für ihre Ehe der Zeitraum um 765/70 n.Chr. in Frage. Gerhard I. Graf v.PARIS ist wahrscheinlich um 775 n.Chr. gestorben. Nun war er bereits spätestens seit 743 n.Chr. Graf, d.h., er war spätestens 729 n.Chr. geboren. Da für seine Ehefrau Rotrud/Chrotrud eine Geburt um 735/40 n.Chr. aufgrund des in etwa bekannten Geburtsjahres ihres Vaters Karlmann -um 715 n.Chr.- angenommen werden darf, liegt nahe, daß dann die Eheschließung der beiden um 755/760 n.Chr. gewesen sein dürfte. Für Liuthard kommt daher der Geburtszeitraum um 760 n.Chr. in Frage. Für Liuthards Eheschließung ist entsprechend der Zeitraum um 780 n.Chr. einzugliedern. Kurz darauf dürfte Ingelram/Roland geboren worden sein, dessen Eheschließung dann um 810/820 n.Chr. stattgefunden hätte. Dazu würde eine Geburt des Odacre/=Udochramm etc. um 820 n.Chr. passen und es wären in jeder Generation noch diese errechneten Zeiträume umspielende Bereiche vorhanden, ohne daß sich an der Logik der Zusammenhänge etwas ändert. Das Todesdatum des Karl-Neffen Roland, gefallen RONCEVALLES 15.8.778 n.Chr., zeigt zunächst auf, wieso es zu dieser Namensdoppelung kommt: Die Erinnerung an einen nahen Verwandten soll weitergetragen werden. Eine Geburt dieses Roland gehört zunächst irgendwie in den Bereich der Ehe Karlmann/Alard. Bei dem Helden des Rolandliedes handelt es sich, so er ein Sohn dieses Ehepaares ist, tatsächlich aber nicht um einen Neffen Karls d.Gr., sondern um einen Vetter. Es ist darum in der nächsten Generation nach rechnerischen Bedingungen der Zusammenhänge zu fragen. Tatsächlich kann der Heldensagen-Roland dann, - wieder im weitgefaßten damaligen Sinn, der unter Vetter auch den Großvetter etc. versteht -, als Vetter Karls d.Gr. angesehen werden, wenn er ältester Sohn des Gerhard Graf v.PARIS und der Rotrud ist. Dann kann es auch zur Namensübertragung auf den sodann ältesten Nachkommen, welcher dann der erstgeborene Sohn des Roland-Bruders Liuthard/Lidéric ist, gekommen sein. In dieser Weise macht auch erst die Doppelbenennung Ingelram/Roland einen Sinn. Und durch die vorangegangene Karlmann-Pippin-Problematik wird deutlich, wie es zu der ganzen Schwierigkeit der Heldengeschichte und dem unklaren Verhältnis Karl-Roland gekommen ist. Der Name Roland/Chrotnand geht zurück auf die Ehefrau des Karl Martell (=kleiner/junger Martin, erst später: Martell als „Hammer“), in ihm wird deren Name Chrotrudis/Rotrud/Chro(d)trud/Rotraud/ Ruadtrud ( * um 690 n.Chr., † um 725 n.Chr.), T.v. Liutwin d.Hl. weitergegeben. - Zugleich sehen wir die Namenskette des Liut-Stammes fortgesetzt, denn der Vater der Chrot-rud heißt ja Liut-win und ihr Vorfahre heißt´Leuthar/Leudesius (Chleutar/Chlot-har/Chrot-har), womit zwar nicht durch Urkunden aber durch Logik(4) die Liu-Vorfahrenkette belegt ist. – Die nun notwendige Frage nach den nachfolgenden Namen Odacre und Balduin kann zunächst bei Odacre geklärt werden, denn es handelt sich hier um den Od-/Uadal-/Adal-/Odal-/Od- Stamm, also um Uad-cher bzw. um Oudo-Chramm oder Odo-chramm etc. - Das Zusammenziehen zu einer Namensform im Sinne des entstehenden Französisch verändert zugleich die Stammesnamenbeutung zu einem Vornamen, der für einen kühnen Mann stehen soll: Kühnheit = Audace, Odacre/Audacer = der Kühne, als Reminiszenz an die Kühnheit des Helden Roland. Im Althochdeutschen steht für das französische Wort Audace das Wort „bald“ mit eben derselben Bedeutung, so daß Bald-win (mit der Liut-win Endung) lediglich „kühner Freund“ heißt; so trägt der Sohn traditionsgemäß den Namen des Vaters und -wenig verborgen- Namensteile der Vorfahren, nur in einer anderen Sprache. Dieser Situation entspricht, daß Balduin I. Graf v.FLANDERN den einen Sohn Balduin und den anderen Rodulf (Chrod-ulf) nennt, womit der Namensüberlieferung in jeder Weise genügt wurde(5). Kinder: |- Odacre/Balduin etc., siehe dort.
(1)Hier werden manche Einwände gemacht werden, die sich aber durch die Logik der Situation als geringfügig ansehen lassen dürfen. (2)Robert Graf vom HASPENGAU, (=Rotbert/Chrodebert IV., „Stammvater“ der Robertiner/Capetinger), Vater dieses Ingram, gehört in den Verwandtschaftskreis der Chrod- Stämme. Sein Vater ist Lambert Graf im HASPENGAU. Kinder: |- Ingram, fränkischer Graf |- Robert dux im HASPENGAU. |- Thurinbert. |- Cancor, Graf, Gründer von LORSCH. |- Landrada ¤ Sigram, Graf, im HASPENGAU begütert, sie ist die Mutter des Bischofs Chrodegang von METZ. (3) Gegen Christian SETTIPANI und die Vermutung einer Abstammung von Lambert Graf im HASPENGAU. (4)Tauchen andere Daten und Fakten auf, so ergibt sich auch für die logisch ermittelbaren Zusammenhänge mitunter abweichende Ergebnisse. (5) Unzweifelhaft´gab es fränkische Regenten zu CAMBRAI und TOURNAI, die ja auch nachgewiesen sind, schon zur Zeit der merowingischen Herrschaft, so unter Clodion/Chlodio (der Langhaarige, 428-447, Salfranke, nach Gregor von TOURS war er verwandt mit Merowech, er eroberte CAMBRAI mit dem Land an der Somme), der sich mit Aétius gegen die Hunnen verbündete, aber auch gegen Aetius zwischen 440 und 450 im Gebiet um ARRAS eine Niederlage erlitt. Childerich und sein Sohn Chlodwig/ Clovis sind als nächste zu nennen, die dort mit anderen verwandten Stammeshäuptern und deren Eltern herrschten: Cararic/Chararich salfränkischer König von CAMBRAI (wohl auch zu den Merowingern gehörig) und Ragnacaire/Ragnachar (Vorform von Reginhar/Reginar/Reinier/Rainer etc.), salfränkischer mit Chlodwig verbündeter König. Chararich wurde von seinem Vettern mütterlicherseits, Chlodwig, ermordet, angeblich, weil sich Chararich im Kampf des Chlodwig gegen Syagrius 486/487 trotz Chlodwigs Hilfeersuchen neutral gezeigt hatte. Zunächst ließ Chlodwig ihm und seinem Sohn die Königswürde und –macht nehmen, indem er ihnen die Haare abschneiden ließ. Dann ließ er sie zum Priester resp. Diakon weihen, ließ Chararich 508 enthaupten und nahm sich dessen Herrschaftsgebiet. Nach dem Tod Chlodwigs folgen im austrasischen Teil Théoderich, in SOISSONS Clotaire/Chlodhar I., auf ihn folgt Sigebert 561 n.Chr.) Dann, im Anfang des 7. Jh.s, unter Chlodhar/Clotaire II., lebte zu Burg BUC im heutigen LILLE ein Mann, der sich Lydéric/Lyderich/Lideric nannte und sich durch Treue Dienste um den König verdient machte und reich geworden war, der habe dann, nach dem Tode des Brunehaut den Titel eines Comte Forestier erhalten (Waldgraf? Markgraf?). Die Geschichte erwähnt dann zwei weitere „Gouverneure“ dieses Landstriches, Lyderic II. v.HARLEBEKE unter Pippin und Ingelram unter Karl d.Kahlen.
Unstimmigkeit in den Lebensdaten
[Quelltext bearbeiten]Hier steht: '* zwischen 837 und 840' und 'Nach dem Tod seines Vaters († 839) habe er dessen Amt übernommen, ...'. Diese Angaben passen nicht zu einander.--Abr 12:18, 18. Okt. 2009 (CEST)